, Cinémathèque Leipzig

From my Syrian Room

Hazem al-Hamwi, Syrien/Frankreich/Libanon/BRD 2014, Dok, 74 min, OmeU

Außer Landes geschmuggelte Speicherkarten, Interviewpartner_innen mit verfremdeten Gesichtern, eine sich nie als Ganzes bewegende Filmcrew. Der unter schwierigsten Bedingungen realisierte „From my Syrian Room“ des Filmemachers und Malers Hazem al-Hamwi ist eine Annäherung an die psychologische Verfassung von Menschen, die ihren Mut zur Opposition an den festen Traum von einem anderen Syrien binden. Seine Zeichnungen durchziehen den Film: mal als scharfe Satire, mal als apokalyptisches Untergangszenario. Bissig, pointiert und provokativ. Seit der Jugend bringt er - in den Wänden seines syrischen Zimmers - die eigene Unzufriedenheit und Angst aufs Papier. Im Film besucht er die Tage seiner Kindheit und Jugend und spricht mit Weggefährt_innen, Dissident_innen und Kritiker_innen. Al-Hamwi versucht zu verstehen, wie sehr die syrische Gesellschaft - jahrzehntelang gegeißelt durch einen unvorstellbaren Repressionsapparat - durchzogen ist vom gegenseitigen Misstrauen.
Was bedeutet es auf Geheiß einer machtbesessenen Elite, die einem seit der Geburt eintrichtert, man müsse sie bedingungslos lieben, im Kerker gefangen gehalten und gefoltert zu werden? Und was passiert, wenn man erkennt, dass dieses Gefängnis eine Fläche von über 185 000 Quadratkilometern hat?

Im Anschluss gegen 20.15 Uhr Podiumsdiskussion in englischer Sprache mit dem Aktivisten Abdulaziz Ramadan und dem Theaterdramaturgen Ghiath Mhithawi zum politischen und künstlerischen Widerstand.
Moderation: Benjamin Heidrich

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